Green Guide #7: Plastikfreie Küche & Vorratskammer
- Mandy Hindenburg
- 11. Feb.
- 3 Min. Lesezeit
Dein Weg zu mehr Nachhaltigkeit! Plastik ist in unseren Küchen allgegenwärtig.

Plastik ist in unseren Küchen allgegenwärtig: Verpackungen, Kochutensilien, Aufbewahrungsboxen und vieles mehr bestehen aus Kunststoff. Doch was bedeutet das für unsere Umwelt und Gesundheit? In unserer aktuellen Podcastfolge Green Guide #7 sprechen wir darüber, wie du Plastik in der Küche reduzieren kannst, warum das wichtig ist und was mit dem bereits vorhandenen Plastik passieren kann.
Warum ist Plastik in der Küche ein Problem?
Plastik ist nicht nur eine Umweltbelastung, sondern kann auch gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Viele Kunststoffe enthalten Weichmacher oder Flammschutzmittel, die sich mit der Zeit lösen und in Lebensmittel übergehen können. Besonders problematisch sind schwarze Plastik-Küchenutensilien, da sie das verbotene Decabromdiphenylether (DecaBDE) enthalten können (bild.de).
Ein weiteres Problem ist Mikroplastik, das über Lebensmittel in unseren Körper gelangt. Studien zeigen, dass Menschen bis zu fünf Gramm Mikroplastik pro Woche aufnehmen – das entspricht dem Gewicht einer Kreditkarte (verbraucherzentrale.de). Mikroplastik wurde bereits in Blut, Lungengewebe und sogar in Plazenten nachgewiesen, mit noch nicht vollständig erforschten Folgen.
Was würde sich ändern, wenn wir 50 % weniger Plastik in unseren Küchen verwenden?
Eine drastische Reduktion des Plastikverbrauchs hätte enorme Auswirkungen auf Umwelt, Gesundheit und Wirtschaft:
Weniger Plastikmüll
In Deutschland fallen jährlich 6,3 Millionen Tonnen Plastikabfall an. Eine Reduzierung um 50 % würde pro Jahr 3 Millionen Tonnen einsparen (bund.net).
Weniger CO₂-Ausstoß
Die Plastikindustrie verursacht mehr Treibhausgasemissionen als die gesamte Luftfahrtbranche. Ein geringerer Plastikverbrauch würde den CO₂-Fußabdruck enorm senken.
Gesündere Lebensmittel
Weniger Plastikverpackungen bedeuten weniger Weichmacher und Mikroplastik in unseren Lebensmitteln.
Mehr nachhaltige Alternativen
Die Nachfrage nach plastikfreien Verpackungen würde steigen, wodurch Unternehmen umdenken müssten.
Schritt für Schritt zur plastikfreien Küche
Niemand muss von heute auf morgen alles Plastik aus der Küche verbannen. Nachhaltigkeit bedeutet bewusste, langfristige Veränderungen. Hier sind einige einfache Maßnahmen:
Küchenutensilien austauschen
Nutze Holz- oder Edelstahl-Kochlöffel statt Plastik.
Ersetze Schneidebretter aus Plastik durch Alternativen aus Holz oder Bambus.
Spüle mit Spülbürsten aus Holz und Naturborsten statt Kunststoffschwämmen.
Lebensmittel plastikfrei aufbewahren
Verwende Glasbehälter oder Schraubgläser für Vorräte.
Ersetze Frischhaltefolie durch Bienenwachstücher.
Nutze Edelstahlbehälter für unterwegs.
Plastikfrei einkaufen
Kaufe in Unverpackt-Läden oder bringe eigene Behälter mit.
Verwende Stoffbeutel oder Netze für Obst und Gemüse.
Meide stark verpackte Lebensmittel und wähle lose Ware.
Reinigung und Abfallmanagement
Nutze feste Spülseife statt flüssigem Spülmittel aus der Plastikflasche.
Kompostiere organische Abfälle und verwende recycelbare Müllbeutel.
Was tun mit bereits vorhandenem Plastik?
Viele Menschen fragen sich: Soll ich mein ganzes Plastik entsorgen? Die Antwort ist nein! Ein sofortiger Austausch wäre nicht nachhaltig. Stattdessen gibt es bessere Möglichkeiten:
Vorhandenes Plastik weiterverwenden, solange es sicher ist (keine Risse, kein unangenehmer Geruch).
Upcycling: Plastikbehälter können als Aufbewahrung für Schrauben, Bastelmaterial oder Pflanzentöpfe genutzt werden.
Richtiges Recycling: Plastikprodukte, die ersetzt werden müssen, sollten in den Gelben Sack oder Wertstoffhof gebracht werden.
Nachhaltige Alternativen nach und nach einführen, anstatt alles auf einmal zu ersetzen.
Gut erhaltenes Plastik weitergeben, z. B. über Tauschbörsen oder Spendenorganisationen.
Jeder Schritt zählt!
Eine plastikfreie Küche ist ein wichtiger Schritt für die Umwelt und die eigene Gesundheit. Niemand muss perfekt sein – es geht darum, bewusstere Entscheidungen zu treffen und schrittweise Plastik zu reduzieren.
Hier kannst du nochmal die Podcastfolge anhören:
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Quellen:
Studie der University of Michigan und der Tulane University, Greenpeace-Berichte, Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) Study
(Hinweis: Die aufgeführten Studien, Organisationen und Zahlen stammen aus öffentlich zugänglichen Daten und dienen der Veranschaulichung. Im Detail können sich Angaben je nach Zeitraum und Methodik der Erhebungen unterscheiden.)
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